Vorteile: Selbstbestimmung
| Neutralität | Demokratie
|
keine EU-Sanktionen | Bürgernähe
| weniger Kriminalität
keine Gentechnik | Anti-Atom
| weniger Transitverkehr | Tierschutz |
keine EU-Beitragszahlungen | Schilling
statt EURO |
Die Neutralität Österreichs nur ohne EU möglich
Vorteil eines neutralen Österreichs ohne EU-Mitgliedschaft:
Erst durch das Versprechen auf eine immerwährende Neutralität nach dem Vorbild der Schweiz gestand die Sowjetunion 1955 dem besetzten Österreich der Staatsvertrag und somit die Unabhängigkeit und Souveränität zu. Diese wurde ab dem Jahr 1994 von ÖVP und SPÖ scheibchenweise abgeschafft. Der schwerste Eingriff in Österreichs Neutralität ist wohl die Mitgliedschaft Österreichs bei der "NATO-Partnerschaft für den Frieden" seit 26.2.1995. Heute - insbesondere seit dem EU-Verfassungsvertrag von Lissabon - besteht Österreichs Neutralität eigentlich nur mehr auf dem Papier.
Die österreichische Neutralität hatte früher verschiedene
Funktionen:
* eine Identitätsfunktion (Entstehung der 2. Republik Österreichs;
Wiedergeburt Österreichs; "Österreich ist frei").
* eine Unabhängigkeitsfunktion, (Selbstbestimmung Österreich;
Entscheidungsfreiheit; keine Beistandspflichten; keine Pflicht anderen
Staat wirtschaftlich helfen zu müssen wie im Jahr 2010 im Fall des
EU-Mitgliedslands Griechenlands;)
* eine Gleichgewichtsfunktion, (die Diplomatie der Neutralen
und Blockfreien (N+N-Staaten) zwischen
den Blöcken als ein Gleichgewicht suchend)
* eine Freihandelsfunktion, (keine wirtschaftlichen Abhängigkeiten
oder Verpflichtungen Österreichs von einem bestimmten anderen Staat)
* eine Dienstleistungsfunktion, (Diese wurde häufig beschrieben
als Vermittlungsfunktion kleiner neutraler Staaten zur Erbringung „guter
Dienste“.)
* eine Integrationsfunktion (bewirkt einen Zusammenhalt von
Österreich; die innere und äußere Neutralität soll
innerösterreichische Konflikte verringern)
Chronologie: Entstehung und scheibchenweise Abschaffung der Österreichischen Neutralität
1.3.2011: Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) geben nach dem Ministerrat die neue Sicherheitsdoktrin für Österreich bekannt. Die NATO-Beitrittsoption Österreichs wurde gestrichen, dafür bekennt man sich am Papier wieder offiziell zur Neutralität Österreichs. Die österreichische Bundesregierung will aber weiterhin österreichische Soldaten als Teil der EU-Kampftruppen ("EU-Battletroops") einsetzen, was das Bekenntnis zur Neutralität Österreichs gleich wieder ad absurdum führt.
15.10.2010: ORF-ZIB 2 Beitrag
über Österreichische Soldaten als Teil der EU-Battletroup
EU-Kampftruppen werden ausgebildet (02:53)
"Das österreichische Bundesheer bereitet sich an der belgisch-niederländischen
Grenze auf den Ernstfall, einen Kampfeinsatz in einer sogenannten EU-Battlegroup,
vor. Ab nächstem Jahr soll diese EU-Kampftruppe jederzeit in Kriegs-
und Krisengebiete weltweit geschickt werden können." Von den 1500
EU-Soldaten sind 180 Österreicher.
Website: http://tvthek.orf.at/programs/1211-ZiB-2/episodes/1663947-ZIB-2/1668285-EU-Kampftruppen-werden-ausgebildet
7.10.2010: Manöverbericht:
Österreich kommandiert Soldaten für eine EU-Battle-Group ab
... Am Donnerstag, 30. September 2010, marschierten Truppen des österreichischen
Bundesheers in Belgien ein. Gemeinsam mit niederländischen, deutschen
und finnischen Einheiten, insgesamt rund 1600 Mann, überschritten
sie von Norden her die Grenze, um in einem fiktiven Staat namens „Blueland“
für Ruhe und Ordnung zu sorgen...
Website: http://www.profil.at/articles/1039/560/278900/manoeverbericht-oesterreich-soldaten-eu-battle-group
13.9.-24.9.2010: 450 EU-Soldaten
üben Panzerkrieg in Allentsteig & Wiener Neustadt, NÖ (Österreich).
Der zuständige Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ)
hatte diese Aktion nicht nur gut geheißen, sondern war auch vor Ort.
Bundesregierung, Bundespräsident Heinz Fischer (SPÖ) und alle
im Parlament vertretenen Parteien (SPÖ, ÖVP, FPÖ, BZÖ,
Grüne) schweigen zum Thema Neutralitätsverstoß.
Angeblich
ist Österreich noch politisch neutral. Wie kann es dann sein, dass
450 EU-Soldaten und Soldaten aus anderen Ländern in Österreich
eine Truppenübung abhalten? (Codename: "EURAD10"). Konkret nehmen
Soldaten aus Deutschland, Frankreich, Italien, Irland, Slowenien, Schweiz,
Mazedonien, Montenegro und Serbien daran teil. Als es werden ausländische
Kampfpanzer ("Leopard") und Radpanzer ("VAB"). "Die Übung dient der
Verbesserung und Abstimmung der gemeinsamen Verfahren und Abläufe
innerhalb der europäischen Streitkräfte", so der Streitkräftekommandant
Generalleutnant Mag. Günter Höfler.
Resümee: Somit zeigt sich einmal mehr, dass die Neutralität
Österreichs nur auf dem Papier besteht und von der österreichischen
Bundesregierung (SPÖ & ÖVP) nicht eingehalten wird. Verteidigungsminister
Norbert Darabos (SPÖ) meinte kürzlich, dass er keinen Panzerkrieg
im Marchfeld erwarte. Stimmt. Die EU-Soldaten üben im Waldviertel
und im Wiener Becken!!!
Quellen: Bundesministerium
für Landesverteidigung 26.3.2010, BMLV
Task Force 18 greift an, heute
vom 13.9.2010, Bundesministerium
für Landesverteidigung 16.9.2010
Foto: Gerhard Simader "Zwei Kampfpanzer überqueren die Straße
nach Felsenberg" bei Allentsteig (NÖ).
Mai 2010: Beistandspflicht Österreichs
zum EU-Mitgliedsland Griechenland.
Damit Griechenland nicht in den Staatskonkurs geht, mußte Österreich
6 Milliarden Euro an Griechenland im Rahmen des EURO-Rettungspakets bezahlen.
Weiters Staatshaftungen in Milliardenhöhe. Diese Verpflichtungen hätte
ein souveräner und neutraler Staat Österreich nicht gehabt.
1.1.2004: In seiner Neujahrsansprache spricht sich Bundespräsident Klestil für ein Überdenken der Neutralität aus.
2003: Zwischen NATO und EU gebe es, seit 2003 vertraglich vereinbart, eine „strategische Partnerschaft“ als Grundlage für die gemeinsame Sicherheit. Die Vereinbarung erlaube der EU den Rückgriff auf NATO-Mittel und -Kapazitäten, um eine militärische Operation durchzuführen. (Quelle Margaretha Kopeinig: NATO und EU sind ein Zwillingspaar. In: Tageszeitung Kurier, Wien, 3. April 2009, S. 7; wörtlich zitiert wird Brigadier Walter Feichtinger.)
2002: Österreich kauft 15 Eurofighter
Abfangjäger, die perfekt ins NATO-System passen. Diese Kampfflugzeuge
werden in einer Gemeinschaftsproduktion von Deutschland, Italien, Spanien
und Großbritannien gebaut.
Die Abfangjäger des neutralen Schwedens, Saab/BAE Systems JAS-39
Gripen, kamen doch nicht zum Zuge.
26.10.2001 Bundeskanzler Schüssel erteilt der Neutralität in seiner Rede anlässlich des Nationalfeiertages im Sonderministerrat eine Absage: "Die alten Schablonen - Lipizzaner, Mozartkugeln oder Neutralität - greifen in der komplexen Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts nicht mehr", so der Bundeskanzler Schüssel wörtlich.
23.1.2001 Der österreichische Ministerrat beschließt die neue Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin. Darin wird erklärt, dass sich Österreich von der Neutralität de facto bereits verabschiedet hat (Bundeskanzler Schüssel "Österreichs Neutralität ist obsolet"). Eine Empfehlung zu einem Nato-Beitritt ist jedoch nicht enthalten.
1.4.1998 Der Optionenbericht über die künftige österreichische Sicherheitspolitik der SPÖ/ÖVP-Koalition wird vorgelegt. In diesem kann sich die Regierung nicht auf einen NATO-Beitritt, wie von der ÖVP gewünscht, einigen.
28. Mai 1997 beschloss der ÖVP-Bundesparteivorstand, dass Österreich der Nato beitreten solle und dass die Neutralität "kein Thema" mehr sei.
Im März 1996 meinte der ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel, die Neutralität sei in vielen Bereichen "totes Recht" und "Solidarität geht der Neutralität voraus". Im September 1996 hielt Bundeskanzler Schüssel Österreichs Neutralität und einen NATO-Beitritt für vereinbar.
12.6.1996 Parlamentspräsidenten des Europäischen Parlaments, Klaus Hänsch: „Die Neutralität Österreichs und die seiner skandinavischen EU-Partner sowie Irlands ist auf Dauer nicht aufrechtzuerhalten“. Die Presse, 12.6.1996, 2.
18.3.-25.3.1996 Ein Neutralitätsvolksbegehren wird in Österreich durchgeführt. 358.156 bzw 6,21% der wahlberechtigten Österreicher fanden das sehr wichtig und unterschrieben.
26.2.1995 Österreich wird Mitglied bei der NATO-Partnerschaft für den Frieden.
1.1.1995: Österreich tritt der Europäischen Gemeinschaft (später EU) bei.
1994: Die Neutralität war lange
Zeit ein wichtiger Hindernisgrund für Österreich, den Europäischen
Gemeinschaften beizutreten, da die weitgehende Aufgabe der wirtschaftlichen
Selbständigkeit als mit der Neutralität unvereinbar angesehen
wurde. (Quelle wikipedia
Stand 23. Juni 2010). Das hinderte die Politiker von SPÖ und ÖVP
nicht daran, einen Antrag auf Beitritt zur EU zustellen und mit allen propagandistischen
Maßnahmen eine positive Volksabstimmung am 14. Juni 1994 herbeizuführen.
26. Oktober 1955 Bundesverfassungsgesetz über die Neutralität Österreichs.
Die wenigsten der jüngeren Österreicher wissen, dass Österreich
nach dem 2. Weltkrieg nur deshalb die Zustimmung zum Staatsvertrag von
der damaligen Sowjetunion bekam, weil sich Österreich im Moskauer
Memorandum am 15. April 1955 dazu verpflichtete, sich nach Abzug der Besatzungstruppen
aus freien Stücken für militärisch neutral zu erklären
und eine Neutralität nach Schweizer Muster umzusetzen. Der
Staatsvertrag wurde dann genau ein Monat später, am 15. Mai 1955 unterzeichnet.
Dadurch blieb Österreich eine weitere Besetzung durch die Sowjetunion
- wie zB in Ostdeutschland - erspart. Der Staatsvertrag von 1955
legte weiters fest, dass für Österreich eine „wirtschaftliche
Vereinigung mit Deutschland“ verboten ist. Mit dem Staatsvertrag erlangte
Österreich 1955 nach der Besatzungszeit wieder die volle staatliche
Souveränität.
Ausgehandelt haben das damals Bundeskanzler Julius Raab (ÖVP),
Vizekanzler Adolf Schärf (SPÖ), Außenminister Leopold Figl
(ÖVP) und Staatssekretär Bruno Kreisky (SPÖ).
BUNDESGESETZBLATT
FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH
Jahrgang 1955, Ausgegeben am 4. November 1955
Bundesverfassungsgesetz vom 26. Oktober 1955 über die Neutralität Österreichs.
Der Nationalrat hat beschlossen:
Artikel I.
(1) Zum Zwecke der dauernden Behauptung seiner Unabhängigkeit
nach außen und zum Zwecke der Unverletzlichkeit seines Gebietes
erklärt Österreich aus freien Stücken seine immerwährende
Neutralität. Österreich wird diese mit allen ihm zu Gebote stehenden
Mitteln aufrechterhalten und verteidigen.
(2) Österreich wird zur Sicherung dieser Zwecke in aller Zukunft keinen militärischen Bündnissen beitreten und die Errichtung militärischer Stützpunkte fremder Staaten auf seinem Gebiete nicht zulassen.
Artikel II.
Mit der Vollziehung dieses Bundesverfassungsgesetzes ist die Bundesregierung
betraut.
Körner Raab Schärf Helmer Kapfer Drimmel Maisel Kamitz Thoma
Illig Waldbrunner Figl
Exkurs: Nationalfeiertag und Neutralität:
Seit 1965 ist der 26. Oktober in Erinnerung an die Beschlußfassung
der Neutralität als Nationalfeiertag Österreichs festgelegt.
D.h. sollte Österreich seine Neutralität aufgeben, dann müßte
auch der Nationalfeiertag wieder abgeschafft werden.
______________________________________________________________
Quellen:
* Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktforschung:
Neutralität
- Quo vadis, von Georg Schöfbänker, ÖSFK-Report 1/1997
* Demokratiezentrum Wien: Die
österreichische Neutralitäts- und Außenpolitik 1943
- 2004
* wikipedia Beitrag: Neutralität
Österreichs mit Stand 23. Juni 2010)
* Der Standard: Hintergrund:
Schüssel, das neue T-Shirt und die alte Neutralität, 29.9.2007
Weitere Informationen:
* Artikel in der Wochenzeitung Zeit-Fragen zum "Toten
Recht der Neutralität Österreichs", 21.4.2008
* Ein Gespräch
mit Prof. Dr. Hans Richard Klecatsky, dem österreichischen Staatsrechtslehrer
und Bundesminister für Justiz a. D. am 11.5.2009 veröffentlicht
in der Wochenzeitung Zeit-Fragen.
* Programm Nationalfeiertag
2010
20.2.2011: SPÖ Babler: Plattform für Neutralität und
gegen Berufsheer unterstützen!
Der gf. Stadtparteivorsitzende der SPÖ Traiskirchen, STR Andreas
Babler, unterstützt als Aktivist der niederösterreichischen Solidarwerkstatt
und als Gründungsmitglied der Plattform "Neutralität statt Berufsheer
und EU-Kampftruppen", die diesbezügliche Kampagne.
Babler sieht mit der Schaffung eines Berufsheeres die
Abschaffung der Neutralität durch die Hintertür. Die geplante
enge Kooperation mit der EU in militärischen Angelegenheiten ist mit
der Neutralität grundsätzlich nicht vereinbar. Es ist dies de
facto eine Einbindung Österreichs in die EU-Militarisierung. "Dies
macht Österreich nicht sicherer. Im Gegenteil: es macht Österreich
zu einem Kriegsteilnehmer und somit auch zum Angriffsziel!" Und STR
Andreas Babler weiter: "Dieses EU-Kampftruppen-kompatible Berufsheer (sogenanntes
Freiwilligenheer) ist daher abzulehnen. Die verfassungsmäßig
verankerte Neutralität muss nun verteidigt und eine dementsprechende
aktiven Friedens- und Neutralitätspolitik durchgesetzt werden."
Babler präsentiert auch die zusammenfassenden Forderungen der
Plattform:
"Rückzug der österreichischen Einheiten von
den 'EU-Kampfgruppen', keine Teilnahme am Aufbau der EU-Armee, Ausstieg
aus der EU-Rüstungsagentur, keine Anbindung an die NATO. Stattdessen
die Aufrechterhaltung der immerwährenden Neutralität und in diesem
Sinne eine Außen- und Sicherheitspolitik, die diesem Verfassungsauftrag
auch gerecht wird. Geld für Bildung und Soziales statt Milliarden
für Rüstung und Krieg."
"Wer verhindern will, dass Österreicherinnen und
Österreicher im Auftrag der EU-Armee in Angriffskriege ziehen, muss
jetzt dagegen aktiv werden! Wir brauchen eine Politik, die auf Basis der
Neutralität Konflikte friedlich löst", schloss STR Andreas Babler.
Rückfragehinweis: STR Andreas Babler, MSc. Tel.:
0664-1803023
OTS0024 2011-02-20/11:30
Anm. Red.: Gratulation an SPÖ-Stadtrat Babler
aus Traiskirchen zu seiner Erkenntnis. Bisher hat noch kein Politiker so
klar ausgesprochen, dass das Vorgehen der derzeitigen Bundesregierung eine
Neutralitätsgefährung ist und somit verfassungswidrig ist.
Allerdings ist die Beibehaltung der Wehrpflicht
& Zivildienstpflicht menschenrechtswidrig, da es das Recht auf
Freiheit verletzt. Es gleicht somit einer "Sklaverei auf Zeit".
Das dürfte die SPÖ offensichtlich nicht all zu sehr kümmern.
Weiters ist die Wehrpflicht gleichheitswidrig,
da die "allgemeine Wehrpflicht" nur für Männer gilt. Man durfte
glauben, dass die SPÖ für eine Gleichbehandlung von Mann &
Frau ist oder ist das nur eine Wahlkampfpropaganda mit null Bedeutung?
Die Lösung: Österreich und die Neutralität
verteidigen mit einem Berufsheer.
24.9.2010: Ich halte dieses Manöver für einen Skandal.
Es ist offensichtlich, dass hier das Establishment die "Salami-Taktik"
nicht nur bei der legistischen Abschaffung der Neutralität einsetzt,
sondern auch bei der Kommunikationspolitik. Scheibchenweise soll die Bevölkerung
daran gewöhnt werden, dass es ganz "normal" ist, dass unser Bundesheer
bei paneuropäischen Militäreinsätzen mitmacht. Und dass
diese Einsätze - abseits dem heute von "unserem" Verteidigungsminister
verzapften Gewäsch über humanitäre Missionen - Kriegseinsätze
sein werden, ist logisch.
Die Forderung nach einem EU-Austritt macht Sinn.
LG U.
24.9.2010: FPÖ-Mölzer: Engere militärische Zusammenarbeit
in der EU darf nicht US-Interessen dienen
Wenn es zu einer engeren militärischen
Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union kommen soll, dann
müsse zuvor eine eigenständige europäische Sicherheits-
und Verteidigungspolitik ins Leben gerufen werden, sagte der freiheitliche
Delegationsleiter im Europäischen Parlament, Andreas Mölzer,
zu dem heute in Gent zu Ende gehenden informellen Treffen der EU-Verteidigungsminister.
"Wenn es zu einer Bündelung der militärischen Ressourcen innerhalb
der EU kommen soll, dann darf dies nicht im ausschließlichen Interesse
von USA und NATO sein. Allerdings ist zu befürchten, dass die geplante
engere militärische Zusammenarbeit genau diesem Zweck dient", betonte
Mölzer.
Außerdem, so der freiheitliche EU-Mandatar,
müsse sich die europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik
auf Europa konzentrieren. "Eine engere militärische Zusammenarbeit
darf nicht dazu dienen, noch mehr Hilfsdienste für die USA, wie etwa
im Krieg in Afghanistan, zu leisten. Vielmehr muss der Balkan, wo es eine
Reihe nach wie vor ungelöster Konflikte gibt, die jederzeit wieder
aufbrechen können, Schwerpunkt bleiben. Wenn die Europäische
Union nicht in der Lage ist, in ihrem engeren Umfeld für Sicherheit
zu sorgen, dann wird sie eine Lachnummer bleiben", stellte Mölzer
klar.
Österreich solle sich, was eine engere
militärische Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union
betrifft, abwartend verhalten, forderte der freiheitliche Europa-Abgeordnete.
"Solange es keine eigenständige, also von den USA unabhängige
europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik gibt, muss Österreich
an seiner Neutralität festhalten. Keinesfalls darf die Neutralität
abgeschafft werden, um damit den Interessen einer außereuropäischen
Macht zu dienen", schloss Mölzer.
Rückfragehinweis: Freiheitlicher Parlamentsklub
OTS0102 2010-09-24/10:39
Anmerkung der Redaktion: Wäre schön,
wenn die Neutralität in jedem Fall beibehalten würde.